Was wir tun

Im Hospizdienst stellen ehrenamtliche Mitarbeiter/innen ihre Zeit zur Verfügung, um Menschen während ihrer letzten Lebensphase zu begleiten und Angehörige und Zugehörige zu entlasten.

Wenn es  gewünscht ist, bleibt der Kontakt zu den Hinterbliebenen nach dem Tod und der Beisetzung noch eine Weile erhalten. Dabei geht es um Unterstützung während der Trauer.

Nach Absprache mit den Koordinatorinnen ist auch eine Einzel-Trauerbegleitung möglich.

Der Ökumenische Hospizdienst Wipperfürth/Kürten möchte darüber hinaus das Selbstverständnis der Hospizbewegung „Sterben ist ein Teil des Lebens“ ins Bewusstsein der Bevölkerung tragen.

Das von Mitgliedern gewählte Leitungsteam gestaltet zusammen mit den hauptamtlichen Koordinatorinnen dazu Aktionen und Veranstaltungen.

Die Koordinatorinnen informieren auch zu Palliativversorgung, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung.

Sterbebegleitung

Unsere ausgebildeten ehrenamtlichen Gruppenmitglieder begleiten schwerstkranke und sterbende Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Zu den schweren Erkrankungen zählen sowohl Krebserkrankungen als auch alle anderen Erkrankungen mit einem schwerwiegenden Verlauf. Dazu gehören u.a. alle neurologischen Erkrankungen, Demenz, Herz-und Kreislauferkrankungen, Lungenerkrankungen, Dialysepatienten, AIDS-Patienten, um einige zu nennen. Wir sind sowohl für Erwachsene als auch für Kinder und Jugendliche und ihre Angehörigen da.

Die Koordinatorinnen sind Ihre direkten Ansprechpartnerinnen für alle Fragen, Wünsche und Belange. Sie stehen während einer Begleitung immer begleitend im Hintergrund und können jederzeit auf Wunsch kontaktiert werden. Wir sind für alle Menschen da, egal in welcher Situation oder in welcher Verfassung sie sich befinden. Das bedeutet auch, dass religiöse Einstellung, Konfession, Gesinnung, die Staatsangehörigkeit, das Alter von uns selbstverständlich respektiert, wertgeschätzt und geachtet wird.

Wir begleiten Menschen sowohl in ihren Familien zu Hause, allein zu Hause, im Krankenhaus, in Senioreneinrichtungen und auch in Einrichtungen für geistig behinderte oder psychisch kranke Menschen. Wir gehen offen und wertfrei in die Begegnung. Der/die Betroffene ist der „Regisseur“ und entscheidet, was er/sie möchte und was nicht. Zuhören, da sein, Zeit haben, die Situation mit tragen, Wünsche erfüllen, Gespräche führen, Angehörige entlasten, sind Tätigkeiten, die wir Ihnen zur Verfügung stellen können. Wir sind mit unserem Herz dabei.

Alle unsere Dienste sind kostenfrei und freiwillig, von beiden Seiten. Wir zwingen nichts auf. Dabei ist es selbstverständlich für uns, dass alle ehrenamtlichen Gruppenmitglieder und die Koordinatorinnen unter absoluter Schweigepflicht stehen.

Trauerbegleitung

„Den eigenen Tod stirbt man nur, doch mit dem Tod der anderen muss man leben“
(Mascha Kaléko)

Gibt es einen größeren Verlust als den Tod eines geliebten Menschen?
Menschen, die eine nahestehende Person verlieren, fühlen sich oft aus der Lebensbahn geworfen. Nichts ist mehr wie es war, wenn ein Kind, ein Partner, ein Freund – eben ein geliebter Mensch gestorben ist.
Sind die Umstände des Todes auch noch so unterschiedlich, Zurückbleibende fühlen sich verlassen und traurig. Für manchen stellt sich die Frage, wie soll und kann es jetzt weitergehen.

Bei der Suche nach einer Zukunftsperspektive und neuer Lebensfreude bietet der Ökumenische Hospizdienst Wipperfürth/Kürten Trauerbegleitung an. Trauerbegleiter stellen sich als Gesprächspartner zur Verfügung und unterstützen Menschen während des Trauerprozesses.
Neben dieser Einzelbegleitung lädt der Hospizdienst regelmäßig zu einem offenen Trauertreff in den Räumen des Hospizbüros ein.
Zudem findet jeden ersten Sonntag im Monat 14.00 – 16.00 Uhr auf dem Westfriedhof in und an der Kapelle das Kapellen-Café statt. Dort haben Trauernde die Möglichkeit, in einer behutsamen, geschützten Atmosphäre, mit unsern Trauerbegleiter*innen ins Gespräch zu kommen oder sich mit Gleichbetroffenen auszutauschen.

Palliative Beratung

„Pallium“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Mantel, der mich behutsam umschließt“. Palliative Versorgung ist eine ganzheitliche Versorgung, die leidenslindernd wirkt und die Lebensqualität erhalten und verbessern kann. Sie wird in der Lebensphase von schwerstkranken und sterbenden Menschen alternativ zur kurativen (=heilenden) Versorgung gewählt. Schmerzen, Atemnot, Verdauungsprobleme, Übelkeit, Fieber, Angst und Unruhe sind Zustände/Symtome, die durch eine ganzheitliche, palliative, medizinische, pflegerische und psychosoziale Versorgung im Rahmen der Leidenslinderung sehr gut behandelbar sind. Dafür gibt es entsprechend ausgebildete(s) Ärzte, Pflegepersonal und Hospizmitarbeiter/innen.

Palliative Versorgung in Wipperfürth

Auch in Wipperfürth gibt es eine umfassende palliative Versorgung in Form eines gut ausgebauten Netzwerks. Regelmäßig treffen sich alle beteiligten Ärzte, Einrichtungen (stationär und ambulant), Hospizdienst, Seelsorger, Soziale Dienste, psychosoziale Dienste zu einem intensiven Austausch. Dazu zählt beispielsweise der „Runde Tisch – Palliative Versorgung Wipperfürth“.
Die Versorgung seitens unseres Hospizdienstes betrifft städteübergreifend auch die Nachbargemeinde Kürten. Auch dort gibt es ein Netzwerk mit den ortsansässigen Ärzten, Einrichtungen und Diensten. Unsere Koordinatorinnen sind palliativ ausgebildet und bieten Beratungen zur palliative Versorgung an. Zudem vermitteln sie auch in Fragen zum stationären Hospiz oder der vorübergehend notwendigen Unterbringung auf einer Palliativstation.

Patientenverfügung

Die Patientenverfügung ist ein wichtiger Baustein, um seinen Willen zu bekunden. Seit 2011 ist die Berücksichtigung und Umsetzung des Patientenwillens im Rahmen der Patientenverfügung gesetzlich verankert.
Sie können frühzeitig Ihre Wünsche und Ihren Willen zu Gesundheitsfragen und privaten Belangen in einer Patientenverfügung niederschreiben. Wichtig dabei ist, dass Sie dieses Schriftstück im Vollbesitz Ihrer geistigen Kräfte/Fähigkeiten und in dem Bewusstsein der sich aus Ihrem Willen ergebenden Konsequenzen verfassen.  Setzen Sie also erst nach reiflicher Überlegung, ggf. mit Unterstützung durch eine Beratung, Ihre Unterschrift unter Ihre Patientenverfügung. Sie haben jederzeit die Möglichkeit, schriftlich oder verbal Änderungen vorzunehmen.

Material zur Patientenverfügung finden Sie an verschiedenen Stellen: Betreuungsdienste, Betreuungsgerichte, Ärztekammer, Hospizdienste, Patientenberatungsstellen, Seniorenberatungsstellen, Patientenschutzorganisationen, Krankenkassen, IGSL (Internationale Gesellschaft für Sterbebegleitung und Lebensbeistand), Bundesministerium für Justiz.

Unsere Koordinatorinnen und einige ausgebildete ehrenamtliche Gruppenmitglieder informieren Sie gerne zum Theme Patientenverfügung und Vorsorgevollmachten.

Ansprechpartner

Regina Löhr
Koordinatorin

0 22 67 - 68 09 52 0
01 78 - 5 99 08 28